Recuerdos

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Erinnerungen an Krieg und Frieden: Violinist
Augustin Hadelich stellt sein Album Recuerdos vor
"Ein Programm kann eine Geschichte erzählen - die Art
und Weise wie verschiedene Musikwerke aufeinander
folgen, hat eine grosse Wirkung auf den Hörer. Es kann
manchmal Unerwartetes enthüllen, sogar erfrischende
Zusammenhänge...", beschreibt Violinist Augustin Hadelich
die Herangehensweise an sein neues Album Recuerdos -
Erinnerungen. Der Grammy-Preisträger baute es
thematisch um Benjamin Brittens Violinkonzert.
Britten, überzeugter Pazifist und Kriegsdienstverweigerer,
begann das technisch hoch anspruchsvolle Violinkonzert
in Madrid unter dem Eindruck des Spanischen
Bürgerkrieges und beendete es 1939. Zerrissen wie er
selbst ist auch die Komposition, sie changiert zwischen
hinreissender Melodik, groteskem Totentanz und glutvollen
Rhythmen. Augustin Hadelich eröffnet sein Album mit
Prokofjew, dessen Frühwerk Britten bewunderte. Das 2.
Violinkonzert des Russen war nur wenige Jahre zuvor in
Spanien entstanden und teilt sich die feurigen
Kastagnettenklänge mit de Sarasates berühmter
Carmen-Fantasie.
Ihn begleitet Cristian Macelaru mit seinem WDR
Sinfonieorchester. Augustin Hadelich schätzt die
Einfühlungsgabe des Dirigenten: "Er weiss, was ich als
nächstes mache, bevor ich es weiss." Eine Sympathie, die
offensichtlich erwidert wird - für die Saison 2022/23
wählte das Orchester den gefragten Solisten zum Artist in
Residence.