Notturno

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Othmar Schoeck: Notturno op.47. Fünf Stücke für Streichquartett und Singstimme, Christian Gerhaher baritone, Rosamunde Quartett: Andreas Reiner, Diane Pascal v, Helmut Nicolai va, Anja Lechner vc

Othmar Schoeck (1886 - 1957), der von Alban Berg und Wilhelm Furtwängler sehr geschätzte Schweizer Komponist, war ein unverbesserlicher Spätromantiker, der nicht mehr so recht in seine Zeit passen wollte. Niemand geringerer als Dietrich Fischer-Dieskau setzte sich sehr für sein hauptsächlich aus Vokalwerken bestehendes Oeuvre ein. 'Notturno' setzt neun Gedichte von Nikolaus Lenau und eines von Gottfried Keller in Musik und zählt zu den persönlichsten Werken Schoecks. Sein Biograph Chris Walton legt im Booklet-Text die in die Musik gelegten biographischen Hintergründe des Werks frei und legt plausibel dar, wie das Spannungsverhältnis von bürgerlicher Ehe der 30er Jahre und unvergessener, kreativ-beflügelnder Muse der 20er Jahre musikalisch gefasst wird. Die dunkel rumorenden wie die lichteren Charaktere des Werkes gelangen durch Christian Gerhaher und das Rosamunde Quartett zu prägnanter Gestalt.