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Zunächst mal sind die beteiligten Künstler brillante Könner ihrer Instrumente und bewährte Ensemblespieler. Katharina ”Tini” Thomsen kennt man durch ihr auffallend rhythmisches und gleichzeitig melodisches Spiel vom Ed Partyka Orchestra oder auch der HR Bigband, André Cimiotti und sein klanggewaltiges Spiel schätzten schon die WDR Big Band oder Peter Herbolzheimers Rhythm Combination & Brass. Vladimir Karparovs Fähigkeit, das Erbe seiner heimischen bulgarischen Volksmusik mit neuerem Jazz zusammenzubringen, beeindruckte Bandleader, wie etwa Kenny Wheeler oder Okay Temiz, Florian Trübsbach verzauberte Musiker mit seinen raumfüllenden und dicht strukturierten Saxophon-linien unterschiedlichster Genres – von Joe Lovano über das Stuttgarter Kammerorchester bis hin zu "Die Fantastischen Vier". So gerüstet begeben sich die Saxophonisten in einen Quartettzusammenhang. Jeder steuert eigene Kompositionen bei. Mit ”Freecolor” gibt es sogar ein gemeinsam erarbeitetes Stück. Das Forkolor Saxophone Quartet knüpft auf der CD einen Klangteppich, der in überaus überzeugender Weise Tradition und Moderne osteuropäischer Gypsy-Musik mit der des modalen Jazz vereint. Das Programm ist so packend, so voller wilder Energie, dass es nicht nur an Horizonten kratzt, sondern sie aufbricht und erweitert. Besonders farbenfroh wird es, wenn sich das Quartett zusätzlich Stojan Yankoulov mit seiner Tupan-Rahmentrommel und Nedyalko Nedyalkov mit seiner Hirtenflöte, der Kaval an seine Seite holt. Die Musiker geben dem Begriff Fusion einen anderen, neuen Inhalt. Sehr verdienstvoll. Franz X.A. Zipperer / Jazz N More