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Christian Gerhaher - zweifellos der weltweit führende Liedinterpret - wendet sich für seine jüngste
Veröffentlichung bei Sony Classical, die als Koproduktion mit BR-KLASSIK entstand und am 5. Mai
erscheint, einer intimen, am Klavier begleiteten Version von Gustav Mahlers "Das Lied von der Erde"
zu. Gerhahers langjähriger Klavierpartner Gerold Huber begleitet den Bariton und Tenor Piotr Beczala.
Mahler schrieb die sechs Lieder des "Lied von der Erde" 1908 nach dem Tod seiner ältesten Tochter,
seiner erzwungenen Kündigung an der Wiener Staatsoper und der ärztlichen Offenbarung, dass er
selbst dem Tode nahe sei. Das Ergebnis ist die faszinierende Synthese von Lied und Sinfonie, eine
Reflexion über Leben, Tod, Abschied und Erlösung, in der sich Trauer und Jubel zu vermischen
scheinen. Angeregt durch Mahlers eigene Entdeckung der Kulturen des Fernen Ostens vertonte sie
klassische chinesische Verse in der Interpretation des deutschen Dichters Hans Bethge. Mahler
bestand darauf, dass alle seine Lieder in seinen eigenen Fassungen sowohl mit Klavier als auch mit
Orchester aufgeführt werden, was die Klavierfassung von "Das Lied von der Erde" zu einer
eigenständigen Version des Werks macht. Nach der Opulenz eines Sinfonieorchesters - mit dem
Gerhaher 2009 "Das Lied von der Erde" für Sony Classical einspielte - bietet Mahlers Klavierfassung
einen schärferen Fokus, gleichsam eine Röntgenansicht. Sie ist perfekt für Gerhahers Markenzeichen,
die Intimität des Klangs und die frappierende Detailgenauigkeit der Interpretation. Zusammen mit
Gerold Huber wurde Christian Gerhaher mehrfach mit dem Diapason D'or, dem Opus Klassik und dem
Gramophone Award ausgezeichnet. Er tritt auf den grossen Opernbühnen der Welt auf und wird,
beispielsweise, bei den kommenden Salzburger Osterfestspielen, neben dem als Tannhäuser
debütierenden Jonas Kaufmann, den Wolfram singen.